Als der Eigentümer dieses Fahrzeugs mit der Bitte an uns heran trat, es über unseren Online-Marktplatz UNIKATOO.com zum Kauf anzubieten, ahnten wir nicht, welche Geschichte sich hinter diesem Mercedes 250 SE aus dem Jahre 1967 verbergen würde. Erst als wir in den Fahrzeugpapieren ein Foto des berühmten Komikers Heinz Erhardt fanden, auf dem dieser sich eben vor genau diesem Auto ablichten ließ und stolz auf das Kennzeichen mit seinen Initialen zeigt, wussten wir, dass dieser Mercedes eine ganz besondere Geschichte hat. Wie wir später erfuhren, wurde das Foto vor dem damaligen Haus Heinz Erhardts im Hamburger Stadtteil Wellingsbüttel aufgenommen und war eines der letzten aus glücklichen Tagen, bevor der Komiker und Schauspieler wenige Zeit später an einem Schlaganfall erkrankte.
In der Hoffnung, mehr über die Vergangenheit dieses Autos zu erfahren nahmen wir Kontakt zu Gero Erhard, dem Sohn des legendären Komikers und Vater des Schauspielers Marek Erhardt, auf. Dieser lebt mit seiner Frau noch heute in der Nähe seines Elternhauses im Nordosten Hamburgs und freute sich, durch unseren Anruf an das Lieblingsauto seines Vaters erinnert zu werden. Er erzählte uns, dass dieser Zeit seines Lebens ein großer Autonarr und gern gesehener Stammgast bei Mercedes Brammer war, um sein Schmuckstück dort ständig inspizieren, pflegen und Kleinreparaturen durchführen zu lassen. Eben diese Liebe zu seinem Automobil war auch der Grund, weshalb sein Sohn Gero der Einzige war, der das Auto fahren durfte und seinen Vater und dessen Frau nicht nur einmal nach Feierlichkeiten in dessen Auto zurück nach Hause chauffieren durfte. Erhardt hatte zwar neben seinem Sohn noch drei Töchter, jedoch sah er diese aus irgendwelchen Gründen lieber auf dem Beifahrersitz als am Steuer des silbernen Mercedes.
Der heute 72 jährige Gero Erhardt, selbst ein erfolgreicher Kameramann und Regisseur, erzählte uns auch, dass sein Vater mit ihm einmal an einem sonnigen Wochenendtag mit dem Mercedes ins Spielcasino nach Timmendorfer Strand fuhr, um dort sein Glück zu versuchen. Am Spieltisch sind die beiden jedoch nie angekommen. Vielmehr genossen sie es, stundenlang im Restaurant des Casinos zu sitzen und in Ruhe eines der seltenen Vater & Sohn Gespräche zu führen, um danach unverrichteter Dinge wieder zurück nach Hamburg zu fahren. Aber eigentlich ging es den beiden ja sowieso nur um’s Autofahren.
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Frank Müller