Keine „Transport-Dienstleistung“ ist in den letzten Jahren so billig geworden wie das Fliegen (Hallo liebe Taxifahrer, nehmt euch doch einmal ein Beispiel). Trotzdem gilt natürlich auch hier die Preisspanne „von bis“.
Wer gerne für 29 € mit Ryanair und Co. Europa erkundet und dabei ein labberiges Toast fragwürdiger Herkunft zusammen mit warmer Cola aus einem Plastikbecher „genießt“, muss an dieser Stelle nicht weiterlesen.
Wir stellen euch nämlich heute das Gegenteil des preisgedumpten Fliegens vor. Ein First Class Suite Flug mit Emirates. Kostenpunkt: Um die 18.000 $. Aber keine Sorge: Dafür gibt es natürlich eine Menge.
Emirates First Class Suite – Reisen auf Wolke 7
Wer auf den Kleinwagen verzichtet und sich stattdessen lieber in ein Flugticket für die First Business Class bei Emirates gönnt, weiß schon vor dem eigentlichen Start, dass er damit zu den Auserwählten gehört. Die Frage „Kannst du mich zum Flughafen fahren?“ an Freunde oder Familie (die dabei übrigens ähnlich gerne helfen wie bei einem Umzug) kann man sich sparen. Ebenfalls die mühselige Parkplatzsuche am Terminal oder den Frust über den unpünktlichen Taxifahrer. Nein, für 18.000 $ bekommt man natürlich was! Nämlich zunächst einmal einen Emirates-eigenen Chauffeur, der einen in der Luxus-Limo Zuhause abholt. Am Flughafen selbst spaziert man anschließend munter und erhobenen Hauptes an sämtlichen Warteschlangen vorbei – man darf natürlich durch die Privat-Kontrolle passieren. Danach geht es zum Entspannen in die First Class Lounge von Emirates. Dort kann man dann noch ungestört die verbleibende Zeit bis zum Abflug auf der Rolex im Auge behalten, ohne genervte Mütter, schreiende Kinder, Hardcore-Duty-Free-Shopper oder streitende Pärchen um sich zu haben. Man ist selbstverständlich nur unter Gleichgesinnten, denn beim Einlass in die Lounge sind die Türsteher strenger als die des Berghain.
Oase First Class Suite im Airbus 380
Im Airbus 380 selbst erlebt man dann, wie es sich anfühlt zu fliegen, ohne dass es sich nach fliegen anfühlt. Jede der 14 Suiten (man darf jetzt einmal 14 x 18.000 rechnen und über die Marge der Airline spekulieren) bietet Luxus und Privatsphäre auf höchstem Niveau. Zwei fette Flatscreens (dazu über 3.000 Filme), eine eigene Dusche (übrigens einzigartig – selbst unter den Luxus-Airlines) und ein großes Bett warten schon. Und natürlich gibt es auch eine eigene Mini-Bar. Ob der Tomatensaft darin ein handelsübliches Produkt ist oder von ganz besonders glücklichen Tomaten aus liebevoller Aufzucht mit Freilaufgehege und wöchentlichen Massagen durch ausgebildetes Fachpersonal stammt, ist leider nicht bekannt. Statt den Luxus-Flug zu verschlafen oder zu verduschen, sollte man sich aber lieber dem weiteren Angebot widmen. Wie wäre es mit ein paar feinen Snacks (nein, in diesem Fall keine Erdnüsse) und einem Gläschen Champagner an der Privat-Bar zwecks Austausch mit anderen Superreichen? Oder doch lieber ein Gourmet-Dinner auf Sterne-Niveau?
First Class Suite und kein Weg zurück
Auch der Flug in der First Class Suite von Emirates hat natürlich irgendwann ein (viel zu frühes) Ende. Aber selbst das ist schön. Seine Louis Vuitton Kofferkollektion erhält man sofort und ohne Wartezeit, während der Pöbel in der Schlange frustriert und gelangweilt auf das Band starrt, das erst einmal ungefähr 4.579 Leer-Runden dreht, bevor die ersten Familienväter nach dem bunten Geschenkband Ausschau halten, das Mutti zwecks Wiedererkennung um den Koffer-Griff gewickelt hat.
Das Problem an der ganzen Sache ist aber eins: Man wird nie wieder in seinem Leben Business oder gar Economy fliegen wollen. Aber andererseits: Wer sich öfter mal ein First Class Suite Ticket im A380 bei Emirates gönnt, kann sich wahrscheinlich auch gleich ein eigenes Privatflugzeug kaufen. Nur den Tomatensaft nicht vergessen.
Lena Kunikowski